Im 18. Jahrhundert wurde an verschiedenen Orten im Tessin Gold, Silber, Blei und Metall gewonnen. Im Malcantone – eine sanft geschwungene, dicht bewachsene Hügellandschaft – fand man besonders reichhaltiges Vorkommen, wo noch heute die Minera d’Oro in Sessa von den glorreichen Zeiten zeugt. Ab 1858 gruben Bergleute ein unterirdisches Labyrinth von Gängen von mehr als 2 km Länge und auf fünf Ebenen verteilt, um das goldhaltige Gestein abzubauen. In den letzten Betriebsjahren 1950/52 konnten noch stattliche 500 kg Gold gewonnen werden im damaligen Wert von CHF 2 Mio. Dies reichte leider nicht aus, um die hohen Kosten zu decken. Der Betrieb wurde in der Folge eingestellt. Seit 2019 ist ein Abschnitt der Mine, die Galerie «Leonilde», für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Das Krachen der Hacken der Bergleute und das flackrige Schimmern der Öllampen hört und spürt man noch immer. Die Goldmine ist der einzige verbliebene Zeuge des Schweizer Bergbau-Goldrausches, ein eher unbekanntes Kapitel der Industriegeschichte der Schweiz. Die Stiftung Pro Patria hat die Instandstellung und Erschliessung der alten Mine unterstützt. Mit einem Besuch der Mine unterstützen auch Sie die Erhaltung und das Wissen eines kleinen, aber feinen vergangenen Industriezweigs der Schweiz.
Trägerschaft
Verein Miniera d’Oro