Kämme gab es für alles, für den Schnauz, die Wimpern oder gegen Läuse. Auch der Form der Kämme waren keine Grenzen gesetzt. Zweckmässige Gebrauchsartikel und kunstvolle Luxusprodukte gehörten zur Produktepalette der Mümliswiler Kammfabrik. Neben dem einheimischen Rohmaterial wie Kuh- und Rinderhorn wurden mit dem Aufschwung des Unternehmens auch Büffelhörner aus Brasilien und Siam, sowie Schildpatt verarbeitet. Kämme waren damals Schmuckstücke und zierten die Frisuren der Frauen. Das Guldentaler Museum Haarundkamm entführt die Besucher in vergangene glamouröse Zeiten. Bis 1990 wurden im solothurnischen Mümliswil Kämme hergestellt. Die Anfänge der Kammmacherei gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Das Gewerbe blieb während mehr als 160 Jahren in den Händen der Familie Walter. In seiner Blütezeit betrieb das Unternehmen sogar Geschäfte in New York und Buenos Aires und anderen internationalen Metropolen. Selbst Queen Victoria trug Kämme aus Mümliswil. Der Kurzhaarschnitt «Bubikopffrisur» bei Frauen liess Kämme immer mehr aus der Mode kommen, zum Leidwesen der Industrie. Die unter Denkmalschutz stehende Fabrik ist einer wertvoller Zeugen des Industriezeitalters im Kanton Solothurn. Für die Stiftung Pro Patria ist die Fabrik mit dem unvergleichbaren Museum ein wahrer Kulturschatz – noch von vielen unentdeckt geblieben.
Trägerschaft
Verein Haarundkamm
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